Die steigenden Energiekosten und der Druck, den CO₂-Ausstoß zu reduzieren, machen den Wechsel zu erneuerbaren Energiequellen attraktiver denn je. Wärmepumpen sind dabei eine beliebte Option, doch stellt sich oft die Frage: Wie wirtschaftlich ist eine Wärmepumpe wirklich? In diesem Artikel klären wir, welche Faktoren die Wirtschaftlichkeit einer Wärmepumpe beeinflussen, welche Kosten zu erwarten sind und wann sich die Investition lohnt.
Wärmepumpen nutzen die in der Umwelt gespeicherte Wärmeenergie, um Gebäude effizient zu beheizen. Dabei entziehen sie der Luft, dem Wasser oder dem Erdreich Wärme und wandeln diese in Heizenergie um. Ihre Effizienz wird durch den COP-Wert (Coefficient of Performance) und die Jahresarbeitszahl (JAZ) bestimmt. Ein hoher COP-Wert, der oft zwischen 3 und 5 liegt, bedeutet, dass die Wärmepumpe das Drei- bis Fünffache der eingesetzten elektrischen Energie in Wärme umwandelt. Dies macht Wärmepumpen zu einer äußerst energieeffizienten und umweltfreundlichen Heizlösung.
Die Effizienz einer Wärmepumpe wird von mehreren Faktoren beeinflusst, die bestimmen, wie viel Heizenergie aus der eingesetzten elektrischen Energie erzeugt werden kann.
Wärmepumpen gibt es in verschiedenen Ausführungen, die sich je nach genutzter Wärmequelle und Einsatzgebiet unterscheiden. Jede Art hat spezifische Vor- und Nachteile sowie unterschiedliche Effizienzwerte, die sich auf die Wirtschaftlichkeit der Anlage auswirken. Im Folgenden stellen wir die wichtigsten Wärmepumpenarten vor:
Diese Wärmepumpe entzieht der Außenluft Wärme und überträgt sie über einen Wärmetauscher auf das Heizsystem des Gebäudes. Sie ist besonders einfach zu installieren, da keine aufwändigen Erdarbeiten notwendig sind. Luft-Wasser-Wärmepumpen sind besonders in Regionen mit milden Wintern beliebt, da ihre Effizienz bei niedrigen Temperaturen abnimmt. Sie erreicht COP-Werte zwischen 3 und 4, abhängig von den Außentemperaturen. Die Anschaffungskosten sind im Vergleich zu anderen Systemen niedrig, jedoch sind die Betriebskosten aufgrund des höheren Stromverbrauchs bei kalten Temperaturen etwas höher.
Sole-Wasser-Wärmepumpen nutzen die im Erdreich gespeicherte Wärme und sind besonders effizient (COP von 4 bis 5), da die Temperatur im Boden ganzjährig relativ konstant ist. Die Wärme wird entweder über Erdkollektoren, die flach im Garten verlegt werden, oder über Erdsonden, die tief in den Boden gebohrt werden, gewonnen. Diese Systeme bieten hohe Effizienz und stabile Heizkosten, erfordern jedoch eine größere Anfangsinvestition und Genehmigungen für die Installation.
Diese Wärmepumpe nutzt das Grundwasser als Wärmequelle, das eine sehr konstante Temperatur bietet, was die Effizienz deutlich steigert (COP-Werten von 4 bis 5). Die Wasser-Wasser-Wärmepumpe erzielt die höchsten COP-Werte unter den Wärmepumpenarten. Die Installation ist jedoch aufwändig und erfordert Genehmigungen, da Brunnen gebohrt und Wasserrechte geklärt werden müssen.
Luft-Luft-Wärmepumpen arbeiten als Kombination aus Lüftungs- und Heizsystem, indem sie Wärme aus der Außenluft entziehen und direkt an die Innenluft abgeben. Diese Art ist weniger als Hauptheizung geeignet, sondern dient vor allem zur Ergänzung bestehender Systeme oder in sehr gut gedämmten Häusern.
Die Anschaffungskosten einer Wärmepumpe variieren je nach Typ, Leistung und den spezifischen Gegebenheiten des Installationsortes. Neben den reinen Anschaffungskosten spielen auch die Kosten für Installation, notwendige Erdarbeiten und mögliche Genehmigungen eine Rolle. Hier ein Überblick über die typischen Kosten für die verschiedenen Wärmepumpenarten:
Neben den Anschaffungskosten spielen die laufenden Betriebskosten eine entscheidende Rolle bei der Wirtschaftlichkeit einer Wärmepumpe. Diese Kosten setzen sich hauptsächlich aus Stromkosten, Wartungskosten und möglichen Zusatzkosten für Reparaturen zusammen. Im Vergleich zu herkömmlichen Heizsystemen sind Wärmepumpen oft günstiger im Betrieb, vor allem, wenn sie durch eine PV-Anlage unterstützt werden.
Die Stromkosten machen den größten Teil der Betriebskosten aus. Der tatsächliche Stromverbrauch einer Wärmepumpe hängt von der Art der Wärmepumpe, der Effizienz (COP-Wert) und dem individuellen Wärmebedarf des Gebäudes ab.
Hier ein Rechenbeispiel:
Eine dreiköpfige Familie wohnt in einem Einfamilienhaus in Berlin. Der jährliche Heizwärmebedarf ihres Hauses beträgt etwa 18.000 Kilowattstunden. Zur Beheizung nutzt die Familie eine Luft-Wasser-Wärmepumpe, die eine durchschnittliche Jahresarbeitszahl (JAZ) von 3,8 erreicht. Das bedeutet, dass die Wärmepumpe aus einer Kilowattstunde Strom im Durchschnitt 3,8 Kilowattstunden Wärme erzeugt. Der benötigte Strom wird aus dem öffentlichen Netz bezogen, wobei die Kosten bei 30 Cent pro Kilowattstunde liegen. Die jährlichen Heizkosten der Familie berechnen sich wie folgt:
So belaufen sich die jährlichen Heizkosten für die Familie auf 1.421 €
Trotz der niedrigen jährlichen Heizkosten bei Pelletheizungen ist die Wärmepumpe aus mehreren Gründen eine bessere Wahl. Erstens arbeitet die Wärmepumpe deutlich umweltfreundlicher, da sie keine fossilen Brennstoffe verbrennt und somit keinerlei CO₂-Emissionen verursacht. Im Vergleich dazu setzt die Pelletheizung beim Verbrennen von Holzpellets CO₂ frei, auch wenn diese als klimaneutral gelten. Zweitens bietet die Wärmepumpe langfristige Stabilität bei den Betriebskosten. Während die Kosten für Holzpellets aufgrund von Marktschwankungen und Verfügbarkeiten variieren können, hängt die Wärmepumpe primär von Strompreisen ab, die durch den Einsatz von erneuerbaren Energien zunehmend stabiler werden.
Wärmepumpen haben im Vergleich zu herkömmlichen Heizsystemen außerdem geringe Wartungskosten, da sie auf weniger bewegliche Teile angewiesen sind und keine Brennstoffe verbrauchen. Die Wartungskosten liegen in der Regel bei etwa 300 € pro Jahr, abhängig vom Wärmepumpentyp und den Wartungsintervallen des Herstellers.
Die Anschaffungskosten für Wärmepumpen können durch staatliche Förderungen erheblich reduziert werden. Besonders die Bundesförderung für effiziente Gebäude (BEG) bietet attraktive Zuschüsse im Rahmen der KfW-Heizungsförderung, die bis zu 70 % der förderfähigen Kosten abdecken können. Diese Förderungen senken nicht nur die Anfangsinvestition, sondern steigern auch die Wirtschaftlichkeit der Wärmepumpe erheblich.
Mehr Details zur Zuschuss-Förderung der KFW finden Sie in unserem korrespondierenden Blog-Beitrag.
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Die tatsächlichen Kosten für eine Wärmepumpe nach Abzug der Förderung können erheblich variieren, abhängig vom Wärmepumpentyp und den förderfähigen Maßnahmen. Hier eine tabellarische Übersicht, die beispielhafte Kosten unter Berücksichtigung der BEG-Förderung zeigt:
Die Entscheidung für ein Heizsystem wird nicht nur von den Anschaffungs- und Betriebskosten beeinflusst, sondern auch von der langfristigen Wirtschaftlichkeit und den Umweltaspekten. Wärmepumpen bieten im Vergleich zu Öl- und Gasheizungen zahlreiche Vorteile, insbesondere bei den laufenden Kosten und der Unabhängigkeit von fossilen Brennstoffen. Im Folgenden wird ein Vergleich der Anschaffungs- und Betriebskosten der Wärmepumpe mit denen von Öl- und Gasheizungen dargestellt.
Wärmepumpen amortisieren sich in der Regel nach 7 bis 15 Jahren, abhängig von den Förderungen und der Kombination mit einer PV-Anlage. Die Amortisationszeit verkürzt sich, wenn die Stromkosten durch Eigennutzung von Solarstrom gesenkt werden.
Bei Öl- und Gasheizungen sind die Amortisationszeiten aufgrund der hohen Betriebskosten und der Abhängigkeit von den Brennstoffpreisen länger. Zudem verursachen diese Heizsysteme höhere CO₂-Emissionen, was zukünftig durch CO₂-Steuern zusätzliche Kosten verursachen kann.
Wärmepumpen sind langfristig die wirtschaftlichere und umweltfreundlichere Lösung im Vergleich zu Öl- und Gasheizungen. Trotz der höheren Anfangsinvestition bieten sie durch niedrige Betriebskosten, Unabhängigkeit von fossilen Brennstoffen und attraktive Fördermöglichkeiten klare Vorteile. Der Umstieg auf eine Wärmepumpe lohnt sich besonders für Neubauten und gut gedämmte Altbauten, die zusätzlich von einer PV-Anlage profitieren können.
Je besser das Haus gedämmt ist und je effizienter die Wärmepumpe arbeitet, desto schneller machen sich die Investitionskosten bezahlt. Die stetig steigenden Preise für fossile Brennstoffe und die zunehmende CO₂-Bepreisung verstärken diesen Effekt zusätzlich. Wer also langfristig umweltfreundlich und kosteneffizient heizen möchte, trifft mit einer Wärmepumpe die richtige Wahl.
Die Wirtschaftlichkeit einer Wärmepumpe berechnet sich aus den Anschaffungs- und Installationskosten, den jährlichen Betriebskosten (Stromverbrauch, Wartung) und eventuellen Förderungen. Zur Einschätzung kann der Amortisationszeitraum herangezogen werden, der angibt, nach wie vielen Jahren sich die Wärmepumpe durch die Einsparungen gegenüber konventionellen Heizsystemen bezahlt macht.
Die Formel zur Berechnung der Amortisationszeit lautet:
Amortisationszeit = Kapitalgebundene Mehrkosten / Ersparnis Variable Kosten
Kapitalgebundene Mehrkosten = Anschaffungskosten Wärmepumpe – Anschaffungskosten Gasheizung
Ersparnis Variable Kosten = Heizkosten und Wartungskosten Gasheizung – Heizkosten und Wartungskosten Wärmepumpe
Ja, Wärmepumpen sind in der Regel wirtschaftlich, besonders wenn sie durch staatliche Förderprogramme unterstützt und in Kombination mit einer Photovoltaikanlage betrieben werden. Die niedrigen Betriebskosten und die Unabhängigkeit von fossilen Brennstoffen machen Wärmepumpen langfristig kosteneffizient.
Eine Wärmepumpe lohnt sich besonders in gut gedämmten Gebäuden, bei Neubauten oder energetisch sanierten Altbauten. Sie ist auch dann sinnvoll, wenn eine Kombination mit einer Photovoltaikanlage möglich ist, da dies die Stromkosten erheblich senkt und die Wirtschaftlichkeit weiter erhöht.
Die Amortisationszeit einer Wärmepumpe liegt in der Regel zwischen 7 und 15 Jahren, abhängig von den individuellen Gegebenheiten wie dem Energiebedarf des Hauses, den Energiekosten und den erhaltenen Förderungen. Durch steigende Preise für fossile Energieträger und CO₂-Kosten kann sich dieser Zeitraum weiter verkürzen.
Experten-Tipp: Wärmepumpen sind langfristig die wirtschaftlichere und umweltfreundlichere Lösung im Vergleich zu Öl- und Gasheizungen. Trotz der höheren Anfangsinvestition bieten sie durch niedrige Betriebskosten, Unabhängigkeit von fossilen Brennstoffen und attraktive Fördermöglichkeiten klare Vorteile. Jetzt Ersparnis berechnen.