Überlegen Sie, in ein nachhaltiges Heizsystem zu investieren? Die Kombination aus Wärmepumpe und Solarthermie wird oft als ideale Lösung angepriesen. Doch ist diese Hybrid-Heizlösung wirklich für jeden Haushalt die beste Wahl? In Zeiten steigender Energiepreise und ambitionierter Klimaziele suchen immer mehr Hausbesitzerinnen und Hausbesitzer nach effizienten Alternativen zu fossilen Brennstoffen. Obwohl die Verbindung zweier erneuerbarer Technologien auf den ersten Blick sinnvoll erscheinen mag, gibt es wichtige Faktoren, die Sie vor einer Investitionsentscheidung berücksichtigen sollten. Wir zeigen Ihnen, wann sich die Kombination von Wärmepumpe und Solarthermie wirklich lohnt – und wann Sie eine andere Optionen in Betracht ziehen sollten.
Die Kombination aus Wärmepumpe und Solarthermie kann unter bestimmten Umständen eine sinnvolle Heizlösung sein: Ihr Ziel ist es, die Wärmepumpe zu entlasten und damit den Stromverbrauch zu reduzieren. Doch wie genau funktioniert das Zusammenspiel? Um eine Grundlage zu schaffen, stellen wir Ihnen sowohl die Funktionsweise einer Solarthermie, als auch einer Wärmepumpe vor. Anschließend zeigen wir Ihnen, ob es nun Solarthermie und Wärmepumpe heißen sollte, oder Sie stattdessen auf eine Wärmepumpe mit einer Solaranlage setzen sollten.
Eine Solarthermieanlage nutzt die Energie der Sonne, um Wärme für Warmwasser und Heizung bereitzustellen. Die dafür eingesetzten Solarkollektoren bestehen aus speziellen Absorberflächen, die die Sonnenstrahlung in Wärme umwandeln, und werden meistens auf dem Hausdach installiert.
Die gewonnene Wärme wird an ein Wärmeträgermedium (oft eine Mischung aus Wasser und Frostschutzmittel) übertragen, das durch die Kollektoren zirkuliert. Dieses Medium fließt zu einem Wärmetauscher, der die Energie auf das Heizsystem oder einen separaten Warmwasserspeicher überträgt. Dort wird die Wärme gespeichert, bis sie gebraucht wird.
Zwei typische Einsatzbereiche:
Wärmepumpen zählen heute zu den effizientesten Heiztechnologien auf dem Markt. Sie nutzen die kostenlose Umweltwärme aus Luft, Erde oder Wasser und wandeln sie mithilfe von Strom in Heizenergie um – ganz ohne fossile Brennstoffe. Das Grundprinzip ist einfach: Je geringer der Temperaturunterschied zwischen der Wärmequelle und der Zieltemperatur im Heizsystem, desto effizienter arbeitet die Wärmepumpe. Daher sind gut gedämmte Gebäude mit niedrigen Vorlauftemperaturen ideal. In weniger geeigneten Gebäuden kann die Effizienz und Wirtschaftlichkeit deutlich sinken.
Eine Wärmepumpe arbeitet nach dem Prinzip des Kältemittelkreislaufs. Der Prozess läuft in vier Hauptkomponenten ab:
Je nach Heizsystem gibt es zwei Varianten, wie Wärmepumpe und Solarthermie-Anlage zusammenarbeiten können:
Tatsächlich berichten einige Kunden über positive Effekte, insbesondere Haushalte, die einen hohen Warmwasserverbrauch haben – etwa Familien mit mehreren Badezimmern oder Wohngemeinschaften bzw. Mehrfamilienäusern mit großzügigen Räumen. Unsere Erfahrung bei Vamo zeigt jedoch, dass die erhofften Einsparungen häufig nicht realisiert werden können.
Besonders im Winter, wenn der Wärmebedarf am höchsten ist, arbeitet die Solarthermie nur mit einem Bruchteil ihrer Leistung. Die Wärmepumpe muss also trotzdem den Großteil der Heizleistung übernehmen und damit werden die Heizkosten nicht wie erwartet entsprechend gesenkt. Der hohe Platzbedarf auf dem Dach kann ebenfalls ein Problem darstellen, insbesondere wenn bereits eine PV-Anlage geplant ist. Im Vergleich dazu kann eine Wärmepumpe mit Photovoltaik (PV) oft die bessere Lösung sein. Photovoltaik erzeugt Strom, der direkt für den Betrieb der Wärmepumpe genutzt werden kann – unabhängig von der Jahreszeit.
Was kostet es, Wärmepumpe und Solarthermie zu verbinden und rechnet sich das überhaupt? Die Investitionskosten für eine kombinierte Lösung setzen sich aus mehreren Komponenten zusammen: der Wärmepumpe selbst, der Solarthermieanlage, dem Pufferspeicher sowie Planung und Einbau. Insgesamt liegen die Kosten in der Regel zwischen 20.000 und 40.000 €.
Dabei ist entscheidend, welcher Wärmepumpentyp gewählt wird – Luft-Wasser-Wärmepumpen sind deutlich günstiger als Sole-Wasser-Systeme mit Erdsonden. Auch die Größe der Solarthermieanlage spielt eine Rolle: Für ein Einfamilienhaus genügen meist 4 bis 6 m² Kollektorfläche, während bei größeren Haushalten deutlich mehr Kollektoren installiert werden müssen.
Positiv ist: Wer auf erneuerbare Heizsysteme umsteigt, kann von einer attraktiven staatlichen Förderung profitieren. Die Kombination aus Solarthermie und Wärmepumpe fällt unter die Bundesförderung für effiziente Gebäude – Einzelmaßnahmen (BEG EM). Die wichtigsten Eckpunkte:
In Summe ergibt sich eine mögliche Förderung von bis zu 70 % der Kosten. Der Förderantrag läuft aktuell über die KfW. Wichtig: Die Antragstellung muss vor Vertragsabschluss erfolgen.
Die Kombination aus Wärmepumpe und Solarthermie ist eine Möglichkeit – aber nicht zwangsläufig die beste. Immer mehr Hausbesitzer und Hausbesitzerinnen entscheiden sich dafür, die Wärmepumpe mit einer Photovoltaikanlage zu kombinieren. Das Prinzip ist einfach: Die PV-Anlage erzeugt Strom, der direkt von der Wärmepumpe genutzt wird – vor allem in den sonnenreichen Monaten.
Die Vorteile liegen auf der Hand:
Gerade bei gut gedämmten Neubauten oder sanierten Altbauten mit moderner Heiztechnik reicht oft eine Luft-Wasser-Wärmepumpe allein. Sie benötigt keinen zusätzlichen Wärmeerzeuger, lässt sich unkompliziert installieren und wird vom Staat gefördert. Sie punktet mit geringeren Investitionskosten, kompakter Technik und einer schnellen Umsetzung. Um die Effizienz weiter zu steigern, können Sie diese Geräte mit einem Pufferspeicher oder einer PV-Anlage ergänzen. In der Regel arbeitet eine richtig dimensionierte Wärmepumpe auch ohne eine PV Anlage oder Solarthermie effizient genug und kann ein die meisten Einfamilienhäuser beheizen.
Viele Hausbesitzer und Hausbesitzerinnen wünschen sich eine Heizlösung, die nachhaltig, kostensparend und zukunftssicher ist. Die Kombination aus Wärmepumpe und Solarthermie scheint auf den ersten Blick eine perfekte Antwort zu sein, ist jedoch nur selten die beste Kombination. Unsere Erfahrung zeigt, dass die tatsächlichen Einsparungen und Effizienzgewinne durch Solarthermie oft überschätzt werden. Besonders im Winter, wenn der Heizbedarf sowie Heizkosten am höchsten sind, liefert die Sonne nur noch wenig nutzbare Wärme. Die Wärmepumpe arbeitet dann nahezu allein – trotz vorhandener Solarthermieanlage.
Zudem wird häufig nicht bedacht, dass Dachfläche ein begrenzter Rohstoff ist. Ist diese bereits für Solarthermie belegt, fehlt sie später für Photovoltaik, obwohl gerade der erzeugte Strom für die Wärmepumpe im Jahresverlauf deutlich mehr Nutzen bringen kann. Ferner lohnt sich die Kombination nicht, wenn nur ein geringer Wasserbedarf besteht, das Gebäude schlecht gedämmt ist oder hohe Vorlauftemperaturen benötigt werden. Daher empfehlen wir, lieber gleich die Wärmepumpe mit einer Photovoltaikanlage zu kombinieren.
Die Kombination lohnt sich vor allem bei hohem Warmwasserbedarf, einer gut gedämmten Immobilie und wenn keine Photovoltaik möglich ist. In kleineren Haushalten oder bei bereits vorhandener PV-Anlage ist sie in der Regel nicht wirtschaftlicher als andere Lösungen.
Nur bedingt. In den Wintermonaten ist die Sonneneinstrahlung so gering, dass kaum nennenswerte Wärmegewinne erzielt werden. In dieser Zeit muss die Wärmepumpe nahezu allein die Heizlast tragen.
In den meisten Fällen ist die Kombination mit Photovoltaik wirtschaftlicher, da sie den Strom für den Wärmepumpenbetrieb liefert – auch im Winter. Zudem kann der Strom im Haushalt genutzt oder gespeichert werden, was zusätzliche Einsparungen bringt.
Die Gesamtkosten liegen meist zwischen 20.000 und 40.000 € – je nach System, Einbausituation und Speichergröße. Mit staatlicher Förderung (bis zu 70 % Zuschuss) kann die Investition jedoch deutlich reduziert werden.
Über die Bundesförderung für effiziente Gebäude (BEG) sind bis zu 70 % Förderung möglich – abhängig vom Heizungstausch, Einkommen und Gebäudetyp. Wichtig: Der Antrag muss vor Beauftragung gestellt werden.
Experten-Tipp: Nicht jede Kombination spart wirklich Energie und Geld. Hausbesitzer entscheiden sich oft für Solarthermie zur Unterstützung ihrer Wärmepumpe – und sind später enttäuscht, weil der Effekt im Winter minimal bleibt. Lassen Sie sich nicht von pauschalen Empfehlungen leiten. Nur eine sorgfältige Prüfung Ihres Gebäudes zeigt, ob Solarthermie wirklich sinnvoll ist – oder ob Sie mit Photovoltaik langfristig besser fahren.