Während herkömmliche Wärmepumpen bei Vorlauftemperaturen bis etwa 55 °C effizient arbeiten, kommen Hochtemperatur-Wärmepumpen auf Werte von 65 bis 100 °C. Besonders für Altbauten mit klassischen Heizkörpern scheint diese Technologie daher eine attraktive Option. Doch lohnt sich die Investition in eine Hochleistungswärmepumpe tatsächlich? In diesem Artikel erklären wir Ihnen die Funktionsweise, Einsatzbereiche sowie Vor- und Nachteile von Hochtemperatur-Wärmepumpen und zeigen Ihnen, warum normale Luft-Wasser-Wärmepumpen in den meisten Fällen die sinnvollere Lösung sind.
Eine Hochtemperatur-Wärmepumpe ist eine spezielle Art von Wärmepumpe mit besonders hoher Vorlauftemperatur. Während normale Luft-Wasser-Wärmepumpen in der Regel Temperaturen von 35 bis 55 °C liefern, schaffen Hochtemperatur-Wärmepumpen je nach Bauart Vorlauftemperaturen von 65 bis 100 °C. Diese hohen Temperaturen werden besonders in Gebäuden benötigt, die über traditionelle Heizkörpersysteme verfügen oder unzureichend gedämmt sind. In solchen Fällen würde eine Standard-Wärmepumpe nicht ausreichen, um den Wärmebedarf zu decken. Hochtemperatur-Wärmepumpen werden häufig in folgenden Bereichen eingesetzt:
Bei der Unterscheidung zwischen Hochtemperatur-Wärmepumpen ist zu beachten, dass manche Hersteller bereits reguläre Wärmepumpen mit Vorlauftemperaturen von 55 bis 80 °C als „Mitteltemperatur-Wärmepumpen“ bezeichnen, während andere erst ab Temperaturen über 80 °C von „Hochtemperatur-Wärmepumpen“ sprechen. In der Praxis ist diese Unterscheidung jedoch weniger relevant als die Frage, ob die gewählte Wärmepumpe die für Ihr Heizsystem benötigten Temperaturen effizient bereitstellen kann.
Das Grundprinzip einer Hochtemperatur-Wärmepumpe ähnelt dem einer herkömmlichen Wärmepumpe. Beide nutzen einen Kältemittelkreislauf, um Wärmeenergie aus der Umgebung (Luft, Wasser oder Erdreich) auf ein höheres Temperaturniveau zu bringen. Der Unterschied liegt in der technischen Umsetzung, die es Hochtemperatur-Wärmepumpen ermöglicht, deutlich höhere Temperaturen zu erreichen.
Während eine Standard-Wärmepumpe mit einem einfachen Kreislauf arbeitet, setzen die meisten Hochtemperatur-Wärmepumpen auf einen zweistufigen Prozess – die sogenannte Zweikreis-Technologie. Dabei laufen zwei Kreisprozesse hintereinander ab:
Der Verflüssiger des ersten Kreislaufs einer Zweikreis-Hochtemperatur-Wärmepumpe dient dabei als Verdampfer für den zweiten Kreislauf. Da die beiden Stufen mit unterschiedlichen Kältemitteln, Verdichtern und Ventilen arbeiten, können sie optimal auf die jeweiligen Temperaturbereiche abgestimmt werden.
Eine alternative Bauform sind Hochtemperatur-Wärmepumpen mit CO₂ als Kältemittel. Diese nutzen die besonderen thermodynamischen Eigenschaften von CO₂, um hohe Temperaturen zu erreichen. Außerdem gibt es neuere Modelle mit natürlichem Kältemittel wie Propan (R290), die mit nur einem Kältekreis Vorlauftemperaturen von bis zu 75 °C schaffen können.
Ein entscheidender Nachteil von Hochtemperatur-Wärmepumpen ist ihr deutlich höherer Stromverbrauch im Vergleich zum Einsatz herkömmlicher Wärmepumpen. Die Effizienz einer Wärmepumpe wird durch die Jahresarbeitszahl (JAZ) ausgedrückt – sie gibt an, wie viel Wärmeenergie pro eingesetzter Kilowattstunde Strom produziert wird.
Während Standard-Wärmepumpen bei optimalen Bedingungen eine JAZ von 3 bis 4, liegt die JAZ von Hochtemperatur-Wärmepumpen typischerweise nur bei 2 bis 2,5. Der Grund dafür ist physikalisch bedingt: Je größer der Temperaturunterschied zwischen Wärmequelle und Vorlauftemperatur, desto mehr Energie wird für die Verdichtung des Kältemittels benötigt.
Dieser höhere Stromverbrauch wirkt sich natürlich auch auf die Umweltbilanz aus – obwohl Hochtemperatur-Wärmepumpen deutlich umweltfreundlicher sind als Öl- oder Gasheizungen, sind sie weniger nachhaltig als konventionelle Wärmepumpen mit niedrigeren Vorlauftemperaturen.
Altbauten stellen besondere Herausforderungen an das Heizsystem: Sie verfügen häufig über eine schlechtere Dämmung, was zu einem höheren Wärmebedarf führt. Meist sind sie mit klassischen Heizkörpern ausgestattet, die für hohe Vorlauftemperaturen ausgelegt sind. Auf den ersten Blick scheint eine Hochtemperatur-Wärmepumpe daher die ideale Lösung zu sein.
Der größte Vorteil einer Hochtemperatur-Wärmepumpe für den Altbau liegt darin, dass sie einen direkten Austausch der alten Öl- oder Gasheizung ermöglicht, ohne dass weitere Sanierungsmaßnahmen erforderlich sind. Die vorhandenen Heizkörper und Rohrleitungen können weitergenutzt werden, sodass keine aufwändigen und kostspieligen Umbauten notwendig sind. Dennoch gibt es wichtige Aspekte zu bedenken:
Bei Vamo setzen wir auf moderne Luft-Wasser-Wärmepumpen, die bei richtiger Dimensionierung und optimierter Einstellung auch in vielen Altbauten effizient arbeiten können. Unsere Fachleute prüfen genau die individuellen Gegebenheiten Ihres Hauses und entwickeln ein maßgeschneidertes Konzept, das langfristig sowohl wirtschaftlich als auch umweltfreundlich ist.
Die Anschaffungskosten für eine Hochtemperatur-Wärmepumpe liegen im Durchschnitt zwischen 8.000 und 16.000 €. Hinzu kommen die Installationskosten, die je nach Aufwand und örtlichen Gegebenheiten variieren können. Verschiedene Faktoren beeinflussen den Preis einer Hochtemperatur-Wärmepumpe:
Besonders bei Grundwasser- und Erdwärme-Wärmepumpen (Sole-Wasser-Wärmepumpen) kommen noch erhebliche Erschließungskosten für die Wärmequelle hinzu. Luft-Wasser-Hochtemperatur-Wärmepumpen sind in der Anschaffung meist günstiger, da keine aufwändigen Bohrungen oder Erdarbeiten erforderlich sind.
Der Staat fördert im Rahmen der Energiewende die Anschaffung einer Wärmepumpe. Die Förderfähigkeit durch die Kreditanstalt für Wiederaufbau (KfW) setzt allerdings eine Jahresarbeitszahl (JAZ) von mindestens 3,0 voraus. Da Hochtemperatur-Wärmepumpen typischerweise eine JAZ von nur 2 bis 2,5 erreichen, sollten Sie vorab unbedingt prüfen, ob Ihr spezifisches Modell und die geplante Installation die Förderkriterien erfüllen.
Vamo berät Sie gerne zu alternativen Lösungen mit Standard-Wärmepumpen, die durch ihre höhere Effizienz meistens problemlos förderfähig sind. Die aktuellen Fördersätze im Überblick:
Insgesamt kann die Förderung bis zu 70 % der Anschaffungskosten betragen, wobei in einem Einfamilienhaus maximal 30.000 € als förderfähige Kosten anerkannt werden. Die maximale Fördersumme liegt somit bei 21.000 €.
Hochtemperatur-Wärmepumpen bieten eine Lösung für spezifische Heizungsanforderungen, sind jedoch nicht für jedes Gebäude die optimale Wahl. Die folgende Tabelle stellt die wesentlichen Vor- und Nachteile gegenüber:
Die Entscheidung zwischen einer Hochtemperatur-Wärmepumpe und einer Standard-Wärmepumpe mit begleitenden Sanierungsmaßnahmen sollte nicht allein auf Basis der Anschaffungskosten getroffen werden. Vielmehr ist eine ganzheitliche Betrachtung notwendig, die den langfristigen Energieverbrauch, die Betriebskosten und die Umweltauswirkungen berücksichtigt.
Es empfiehlt sich daher, vor einer Entscheidung eine professionelle Heizlastberechnung durchführen zu lassen und sich von Expertinnen und Experten wie dem Vamo-Team beraten zu lassen. So können Sie sicher sein, das für Ihre individuellen Anforderungen optimale Heizsystem zu wählen. Vereinbaren Sie jetzt Ihren kostenlosen Beratungstermin!
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Durch den Umstieg auf eine Wärmepumpe von Vamo können Sie Ihre Heizkosten um bis zu 65 % senken und leisten gleichzeitig einen wichtigen Beitrag zum Klimaschutz. Vereinbaren Sie jetzt eine kostenlose Beratung und finden Sie in nur 2 Minuten heraus, ob Ihr Haus für eine Wärmepumpe geeignet ist.
Die Kosten für eine Hochtemperatur-Wärmepumpe liegen zwischen 8.000 und 16.000 € für das Gerät allein. Mit Installation können die Gesamtkosten für ein Einfamilienhaus auf 20.000 bis 40.000 € steigen. Die genauen Kosten hängen von der benötigten Heizleistung, dem Wärmepumpentyp und den örtlichen Gegebenheiten ab. Staatliche Förderungen können diese Kosten um bis zu 70 % reduzieren. Im Vergleich dazu bietet Vamo effiziente Luft-Wasser-Wärmepumpen bereits ab 9.000 € oder finanzierbar ab 89 € monatlich an.
Eine Hochtemperatur-Wärmepumpe, die eine Vorlauftemperatur von mindestens 65 °C erreicht, ist nur in speziellen Fällen sinnvoll – etwa in unsanierten Altbauten mit konventionellen Heizkörpern, bei denen keine Dämmung oder Heizkörpertausch möglich ist, sowie in denkmalgeschützten Gebäuden. In den meisten Fällen ist jedoch eine Kombination aus gezielten Sanierungsmaßnahmen und einer Standard-Wärmepumpe wirtschaftlicher und energieeffizienter. Bei Vorlauftemperaturen um 55 °C – typisch für teilsanierte Altbauten – können moderne Standard-Wärmepumpen bereits effizient arbeiten.
Hochtemperatur-Wärmepumpen haben einen deutlich höheren Stromverbrauch als Standard-Wärmepumpen. Während herkömmliche Wärmepumpen mit einer Jahresarbeitszahl (JAZ) von 3 bis 4 arbeiten, erreichen Hochtemperatur-Modelle typischerweise nur eine JAZ von 2 bis 2,5. Das bedeutet: Für 10.000 kWh Heizwärme benötigt eine Hochtemperatur-Wärmepumpe rund 4.500 kWh Strom, während eine Standard-Wärmepumpe nur etwa 3.000 kWh verbraucht. Bei aktuellen Strompreisen von ca. 30 Cent/kWh entstehen dadurch Mehrkosten von etwa 450 € pro Jahr.
Die Energieeffizienz von Hochtemperatur-Wärmepumpen ist physikalisch bedingt niedriger als die von Standard-Wärmepumpen. Der COP (Coefficient of Performance) kann bei optimalen Bedingungen bei etwa 2,5 liegen, was bedeutet, dass für 1 kWh Strom 2,5 kWh Wärme erzeugt werden. Im realen Betrieb über ein Jahr (ausgedrückt durch die JAZ) liegt die Effizienz oft nur bei einem Faktor von 2 bis 2,5. Zum Vergleich: Standard-Wärmepumpen erreichen JAZ-Werte von 3 bis 4. Trotz dieser geringeren Effizienz sind Hochtemperatur-Wärmepumpen immer noch deutlich umweltfreundlicher als Öl- oder Gasheizungen, jedoch weniger nachhaltig als optimierte Standard-Wärmepumpen-Systeme.
Experten-Tipp: Hochtemperatur-Wärmepumpen arbeiten im Gegensatz zu normalen Wärmepumpen mit höheren Temperaturen. Informieren Sie sich über die Unterschiede zwischen normalen Wärmepumpen und Hochtemperatur-Wärmepumpen. Vamo hilft Ihnen dabei!