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3 Minuten
04.08.2025

Meilenstein erreicht: Erstmals mehr Wärmepumpen als Gasheizungen verkauft

Laut dem Bundesverband der Deutschen Heizungsindustrie wurden im ersten Halbjahr 2025 erstmals mehr Wärmepumpen als Gasheizungen verkauft. Dennoch bleiben die Verkaufsziele hinter den Zielen der Politik zurück.

VAMO EXPERTEN TIPP

Der aktuelle Markterfolg der Wärmepumpe ist ein klares Signal für die neue Ära des Heizens. Lass dich von der aktuellen politischen Debatte nicht verunsichern. Wenn du jetzt handelst, sicherst du dir die attraktive Förderung und gestaltest die Energiewende aktiv mit hin zu mehr Unabhängigkeit und Nachhaltigkeit.

139.500. So viele Wärmepumpen wurden laut dem Bundesverband der Deutschen Heizungsindustrie, BDH, im ersten Halbjahr 2025 verkauft. Erstmals wurden mehr Wärmepumpen als Gasheizungen verkauft, von denen laut BDH 132.500 Einheiten bald in deutschen Heizungskellern installiert werden sollen. Damit erreicht die Energiewende in Deutschland einen historischen Meilenstein. Hier erfährst du, warum dieser Erfolg eine echte Trendwende einleiten könnte und welche politischen Weichenstellungen jetzt nötig sind, um die positive Dynamik zu sichern. Vor allem erfährst du, warum die Zahlen noch kein Grund zum Feiern sind.

Dieser Meilenstein ist ein wichtiges Signal an die Immobilienbesitzer, die über einen Heizungswechsel nachdenken. Aber die Wärme- und Energiewende steht unverändert vor großen Herausforderungen. Der Trend ist positiv. Jetzt muss er sich stabilisieren und verstärken. Grund zur Hoffnung besteht, denn erfahrungsgemäß ziehen die Verkaufszahlen im zweiten Halbjahr an.

Blick hinter die Zahlen: Wachstum mit angezogener Handbremse

Der BDH liefert die Fakten: Während die Verkaufszahlen für Wärmepumpen um beeindruckende 55 % gestiegen sind, ist der Absatz von Gas- und Ölheizungen im Vergleich zum Vorjahr mit einem Minus von 81 % massiv eingebrochen.

„Die Wärmepumpe ist bereit für den deutschen Massenmarkt."

Die absolute Zahl von 139.500 verkauften Wärmepumpen im ersten Halbjahr bleibt jedoch noch weit hinter dem politisch ausgerufenen Ziel von 500.000 Wärmepumpen pro Jahr bzw. 250.000 pro Halbjahr zurück. Woran liegt das? Von der Technologie sind immer mehr Menschen überzeugt, die Skepsis beginnt zu sinken. Während der Effizienzgrad von Heizungen auf Basis fossiler Energieträger immer unter 100 % liegt, schaffen Wärmepumpen i. d. R. 300 % spielend und nicht selten sogar 400 bis 500 Prozent. Aus 1 kWH Strom werden also 3 bis 5 kWh Wärmeenergie.

Ein Hemmnis ist laut BDH die Verunsicherung der Verbraucher. Unklare Aussagen zur zukünftigen Gesetzgebung, Stichwort Gebäudeenergiegesetz, und zu den Förderbedingungen führten dazu, dass viele Menschen mit dringend notwendigen Modernisierungsmaßnahmen warten würden. Aufgrund der in Bestandsgebäuden vorhandenen fossilen Infrastruktur sind neue Gasheizungen häufig viel günstiger als eine neue Wärmepumpe. Womöglich setzen Immobilienbesitzer darauf, dass ihre neuen Gas- und Ölheizungen vielleicht doch noch über das Jahr 2045 hinaus betrieben werden dürfen.

Laut Dena-Gebäudereport warten aber allein vier Millionen Heizungen, die älter als 30 Jahre sind, auf ihre Modernisierung. Dieser Sanierungsstau gefährdet die deutschen Klimaziele und setzt eine deutsche Schlüsselindustrie unter Druck.

Was jetzt passieren muss: Klare Politik und faire Strompreise

Um das volle Potenzial der Wärmepumpe zu entfesseln und den positiven Trend zu stabilisieren, sind zwei Dinge entscheidend:

  1. Verlässliche Rahmenbedingungen: Wie auch wir fordert der BDH von der Politik verständliche, planbare und praxistaugliche Gesetze und Fördermodelle. Die finanziellen Mittel sind durch die Einnahmen aus dem nationalen und europäischen CO₂-Emissionshandel vorhanden. Die Mittel fließen in den Klima- und Transformationsfonds (KTF) und  müssen nur gezielt und verlässlich eingesetzt werden, um Vertrauen bei den Bürgern zu schaffen.

    Der aktuelle Gesetzentwurf der Bundesregierung für den Haushalt 2025 bewirkt aber zum Teil das Gegenteil. Er sieht u. a. vor, dass 3,4 Milliarden Euro aus dem KTF entnommen werden, damit die Gasspeicherumlage noch 2025 abgeschafft werden kann, wodurch der Gaspreis für Verbraucher leicht sinken würde. Ursprünglich war vorgesehen, dass die Gasspeicherumlage erst zum 1. Januar 2027 ausläuft. Die Milliarden stünden aber schlagartig nicht mehr für die Energiewende zur Verfügung.
  2. Ein wettbewerbsfähiger Strompreis: Dies wäre ein Turbo für die Wärmewende. Eine Wärmepumpe ist bereits heute eine wirtschaftlich attraktive Alternative. Eine spürbare Senkung des Strompreises, beispielsweise durch eine Reduzierung von Steuern und Abgaben auf Wärmepumpenstrom, würde diese positive Dynamik massiv verstärken und die letzte Hürde für viele Unentschlossene aus dem Weg räumen. Ein niedrigerer Strompreis macht die überlegene Effizienz der Wärmepumpe im Betrieb für jeden sofort sichtbar und den Abschied von fossilen Energien noch leichter.

Fazit

Dennoch senden die Zahlen für das erste Halbjahr 2025 ein unmissverständliches Signal. Die Wärmepumpe hat die Gasheizung als bevorzugtes Heizsystem der Zukunft abgelöst. Die Technologie ist bereits seit Jahrzehnten ausgereift und wird regelmäßig weiterentwickelt. Die Wärmepumpe ist bereit für den deutschen Massenmarkt.

Wer sich heute für eine Wärmepumpe entscheidet, folgt nicht nur einem Trend, sondern wird unabhängiger von fossilen Energieträgern. Die Szenarien für die zukünftige Preisentwicklung für Öl und Gas gehen schlicht und einfach weit auseinander. Strom dagegen wird größtenteils in Deutschland oder idealerweise auf dem eigenen Dach produziert.

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