Wie sinnvoll ist eine Nachtspeicherheizung heute noch? Diese Frage ist insbesondere angesichts der noch immer hohen Strompreise und wachsenden Umweltanforderungen relevant. Nachtspeicheröfen galten lange als unkomplizierte Alternative zu Öl- oder Gasheizungen. Doch die Realität zeigt, dass die Technik veraltet ist und das Heizen ineffizient und teuer ist. Wir zeigen dir in diesem Ratgeber, warum ein Austausch wirtschaftlich sinnvoll ist, welche Fördermöglichkeiten es gibt und wie du mit der Anschaffung einer modernen Heizung viel Geld sparen kannst.
Nachtspeicherheizungen nutzen elektrischen Strom, um in den Nachtstunden Wärme zu erzeugen und in einem massiven Speicherkern – meist aus Schamotte oder Magnetitsteinen – zu speichern. Diese Materialien werden auf bis zu 750 °C erhitzt. Tagsüber gibt der Nachtspeicherofen die Wärme ab, um die Umgebung zu heizen.
Der technische Aufbau einer Nachtspeicherheizung ist relativ einfach: In den späten Abend- und frühen Morgenstunden fließt Strom durch die Heizstäbe im Inneren der Geräte, die dadurch zu glühen beginnen. Die erzeugte Wärme wird an den Speicherkern übertragen, der sie über Stunden speichert. Die Abgabe erfolgt tagsüber sowohl über Strahlungswärme als auch gezielt dosierbar über integrierte Lüfter, die die Raumluft am Wärmespeicher entlangführen und so erwärmt.
Die Technik stammt noch aus den 1950er- und 60er-Jahren, als Strom nachts viel günstiger war als tagsüber und damit eine gute Alternative zum Heizen mit Gas oder Öl bot. Der sogenannte Nachtstrom diente dazu, fossile Kraftwerke gleichmäßiger auszulasten. Haushalte konnten mit der Elektroheizung vergleichsweise preiswert heizen, ohne Heizkörper oder Rohrleitungen verbauen zu müssen – ein großer Vorteil bei der preisgünstigen und schnellen Nachrüstung in älteren Bestandsgebäuden oder in wenig genutzten Räumen.
Der Wirkungsgrad einer Nachtspeicherheizung ist im Vergleich zu modernen Heizsystemen äußerst gering. Während gut eingestellte Wärmepumpensysteme mit einer Jahresarbeitszahl (JAZ) von 4 oder gar 5 aus einer Kilowattstunde elektrischer Energie 4 oder mehr kWh nutzbare Wärmeenergie erzeugen, erreicht ein Nachtspeicherofen zwar einen Umwandlungswirkungsgrad von nahezu 100 %. Jedoch liegt der Gesamtwirkungsgrad bzw. Jahresnutzungsgrad aufgrund von Wärmeverlusten und ungenutzter Wärmeabgabe deutlich darunter. Das bedeutet: Wer mit Speicherheizungen heizt, verbraucht viel Strom – mit entsprechend hohen Kosten zum Heizen von bis zu 3.000 - 6.000 € jährlich für ein Einfamilienhaus. Im Vergleich zu dem Wirkungsgrad einer Luft-Wasser-Wärmepumpe von 300 bis 500 % ist ein Nachtspeicherofen wesentlich ineffizienter.
Insbesondere bei Nachtspeicherheizungen aus den 60er bis 80er Jahren kamen asbesthaltige Materialien zur Wärmedämmung zum Einsatz. Wenn das Dämmmaterial beschädigt wird, können gesundheitsgefährdende Fasern freigesetzt werden. Sicherheitshalber sollten Nachtspeicher aus dieser Zeit daher fachgerecht entsorgt und durch eine moderne Heizlösung ersetzt werden. Weiterführende Informationen über die gesundheitlichen Gefahren von Asbest findest du hier.
Viele Hauseigentümer unterschätzen, wie hoch die monatlichen Kosten der Nachtspeicheröfen sind. Anders als bei Wärmepumpen, die aus einer Kilowattstunde Strom drei- bis viermal so viel Wärme erzeugen können, wandelt eine Nachtspeicherheizung Strom im Verhältnis 1:1 in Wärme um. Das bedeutet: Jeder zusätzliche Wärmebedarf schlägt voll auf die Stromrechnung durch. Effizienzreserven baut ein Nachtspeicherofen auf diese Weise nicht auf.
Erfahre hier, wie viel Strom ein Nachtspeicher in etwa pro Kilowattstunde benötigt und wie die Entwicklung der Energiekosten für welchen Gebäudetyp im Durchschnitt aussieht, denn diese beeinflussen die Kosten der Nachtspeicherheizung direkt:
Ein weiterer Nachteil der Nachtspeicherheizung ist, dass ältere Geräte auch im Ruhemodus trotz der Dämmung kontinuierlich Wärme über die Gehäuseoberfläche verlieren. Obwohl diese Wärme ungenutzt bleibt, steigen dadurch die Stromkosten, selbst wenn du versuchst, den Verbrauch zu drosseln.
Ein zentraler Kostenfaktor beim Betrieb einer Nachtspeicherheizung ist die Art der Stromabrechnung – also die Frage, ob Heizstrom separat oder gemeinsam mit dem Haushaltsstrom erfasst wird. In vielen Gebäuden sind Zweitarifzähler installiert, die zwischen Hoch- und Niedertarifzeiten unterscheiden. Diese Zähler ermöglichen eine getrennte Erfassung von Haushalts- und Heizstrom. Früher war die Nachtspeicherheizung attraktiv, weil spezieller Nachtstrom besonders günstig war. Heute haben viele Anbieter diese Tarife abgeschafft oder angeglichen. Außerdem bleibt das grundlegende Problem bestehen: Das Heizsystem ist ineffizient. Selbst mit niedrigeren Strompreisen wäre es im Vergleich zu Wärmepumpen, Gas- oder Pelletheizungen immer noch unwirtschaftlich.
Moderne Wärmepumpen nutzen hingegen die Wärmeenergie aus der Umgebungsluft, um ein Haus zu erwärmen. Mit einer Wärmepumpe kannst du im Vergleich zu Nachtspeicheröfen mehrere Tausend Euro Heizkosten im Jahr sparen.
Als spezialisierter Anbieter für Luft-Wasser-Wärmepumpen übernimmt Vamo die gesamte Umstellung: von der Erstberatung über die Planung und Installation bis hin zur Wartung. Du kannst deine neue Wärmepumpe bei uns schon ab 89 € pro Monat finanzieren. So erfüllst du dir den Wunsch nach einer eigenen Wärmepumpe schon jetzt, zahlst bequem in Raten und heizt sofort effizient und klimafreundlich.
Der Heizungstausch kann mit erheblichen Kosten verbunden sein – das gilt auch für den Ersatz alter Nachtspeicherheizungen. Umso erfreulicher ist, dass der Staat diesen Schritt aktiv unterstützt: Mit der „Bundesförderung für effiziente Gebäude – Einzelmaßnahmen (BEG EM)“ bekommst du beim Einbau einer Luft-Wasser-Wärmepumpe bis zu 70 % der Investitionskosten erstattet.
Die BEG EM belohnt den Einbau effizienter Heizsysteme, die mindestens 65 % erneuerbare Energien nutzen. Das ist eine Vorgabe, die Luft-Wasser-Wärmepumpen problemlos erfüllen. Die Förderung ist modular aufgebaut und kombiniert mehrere Zuschläge:
Die Boni sind kombinierbar, aber auf maximal 70 % Gesamtförderung begrenzt. Für Einfamilienhäuser liegt die maximale förderfähige Investitionssumme aktuell bei 30.000 € – bei Mehrfamilienhäusern sind höhere Summen möglich.
Um die staatliche Förderung für den Heizungstausch zu erhalten, muss dein Haus ein Bestandsgebäude sein, dessen Bauantrag mindestens fünf Jahre zurückliegt. Gesetzlich ist durch das Gebäudeenergiegesetz (GEG) vorgeschrieben, dass deine neue Heizung mindestens 65 % erneuerbare Energie nutzt. Eine Wärmepumpe erfüllt diese Anforderung ideal. Der Austausch einer alten Nachtspeicherheizung wird dabei besonders belohnt: Du kannst dafür den Klimageschwindigkeitsbonus in Höhe von 20 % erhalten. Für den Förderantrag benötigst du die Bestätigung eines Fachunternehmens wie Vamo. Die Einbindung eines Energieeffizienzexperten ist für den reinen Heizungstausch nicht mehr verpflichtend.
Nachtspeicherheizungen waren einst eine pragmatische Lösung – heute sind sie ein Garant für Ineffizienz und hohe Betriebskosten. Die Nachteile sind neben dem hohen Stromverbrauch sowie steigender Strompreise die begrenzten Steuerungsmöglichkeiten. Hinzu kommen potenzielle Gesundheitsrisiken durch Asbest. Der Wechsel der Nachtspeicherheizung auf eine moderne Heizung ist daher aus ökologischer und wirtschaftlicher Sicht die richtige Entscheidung.
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Eine Nachtspeicherheizung heizt mit strombetriebenen Heizstäben das Speichermaterial – oft Schamotte oder magnesithaltiges Material – im Inneren auf. Der ursprüngliche Gedanke war, den wesentlich günstigeren Nachtstrom zum Heizen zu nutzen. Dieser Vorteil ist in den letzten Jahren nahezu verschwunden. Die gespeicherte Wärme wird tagsüber über Strahlung oder Ventilatoren an die Räume abgegeben. Heute fallen die Betriebskosten dieser Art von Elektroheizung aufgrund gestiegener Strompreise und ineffizienter Wärmeausnutzung höher aus. In der Regel bieten Nachtspeicherheizungen außerdem keine Warmwasseraufbereitung. Nutzt man hierfür einen oder mehrere Boiler, steigt die Stromrechnung munter weiter. Luft-Wasser-Wärmepumpen können beides: heizen und Warmwasser aufbereiten.
Nein, neue Nachtspeicherheizungen sind nicht förderfähig. Die staatliche BEG-Förderung bezieht sich ausschließlich auf Heizsysteme mit erneuerbaren Energien wie Wärmepumpen, Pelletheizungen oder Solarthermie. Wer eine Nachtspeicherheizung ersetzt, kann jedoch für das neue System Fördermittel beantragen. Bis zu 70 % der förderfähigen Kosten sind möglich.
Wie hoch die Kosten für eine Nachtspeicherheizung sind, hängt vom Stromtarif, dem Gebäudezustand und dem Verbrauch ab. Für ein durchschnittliches Einfamilienhaus mit 150 m² Wohnfläche und einem Heizenergiebedarf von 20.000 kWh liegen die jährlichen Heizkosten bei einem durchschnittlichen Strompreis von 28 ct/kWh bei 5.600 €. Zum Vergleich: Eine Wärmepumpe (JAZ 3,6) verursacht unter gleichen Bedingungen mit ca. 1.555 € nur ein gutes Viertel der Kosten.
Eine der effizientesten Alternativen zu einem Nachtspeicherofen ist die Luft-Wasser-Wärmepumpe. Sie nutzt Umweltwärme, erfüllt die Förderkriterien und lässt sich bei vorhandenen Wärmeverteilsystem schnell installieren.
Solange kein Verbot besteht oder bauliche Änderungen anstehen, dürfen bestehende Nachtspeicherheizungen grundsätzlich weiterbetrieben werden. Ein Verbot für den Betrieb gibt es aktuell nicht – aus wirtschaftlicher und ökologischer Sicht ist ein Austausch dennoch sinnvoll.
Der Aufwand hängt vom Zustand des Gebäudes und der neuen Heizung ab. Wenn du deine Nachtspeicheröfen gegen eine Wärmepumpe austauschen möchtest, übernimmt Vamo die gesamte Planung, Installation und Wartung. Rohrleitungen oder Heizkörper müssen je nach vorhandener Infrastruktur von einem spezialisierten Handwerksbetrieb angepasst oder ergänzt werden.
Wenn du noch eine Nachtspeicherheizung besitzt, ist in deinem Altbau vermutlich kein Wärmeverteilsystem mit Heizkörpern oder Flächenheizung vorhanden. Eines davon ist eine zwingende Voraussetzung für den Betrieb einer Wärmepumpe. Wenn bei dir aus diesem Grund ohnehin größere Sanierungsmaßnahmen anstehen, kannst du vielleicht direkt eine Fußbodenheizung nach modernen Standards installieren lassen. Also mit Einzelraumsteuerung, moderner Regelungstechnik, sauerstoffdichten Leitungen, die Heizungsschlamm zuverlässig vorbeugen und höherer Effizienz, die mit niedrigen Vorlauftemperaturen einhergeht.
Vamo baut deine Luft-Wasser-Wärmepumpe in nur ca. zwei Tagen ein. In einem kostenlosen Beratungsgespräch klären wir mit dir, ob deine Immobilie technisch für eine Wärmepumpe geeignet ist, inklusive Bewertung der Dämmung und des vorhandenen Wärmeverteilungssystems.
Experten-Tipp: Wer heute noch mit einer Nachtspeicherheizung heizt, sollte dringend die Alternativen prüfen. Moderne Heizsysteme sparen Energie und Geld, sind emissionsarm und werden aktuell noch staatlich attraktiv gefördert.